„Kann ich Ihnen weiterhelfen?“ „Nein, danke, ich schau mich nur um“, ist das Standard-Gespräch in so ziemlich jedem Laden, den ich betrete. Denn ich verschaffe mir gerne einen Überblick und spreche das Verkaufs-Personal vielleicht später noch einmal direkt an, wenn ich eine Frage habe – zu einem Zeitpunkt, der mir passt. Warum das online genauso ist und wie du mit Content-Marketing unentschlossene Interessenten zu zahlenden Kunden machst, erfährst du in diesem Artikel.
1. Du nimmst die Probleme deiner Kunden ernst
Am Anfang einer Kaufentscheidung steht meistens ein Problem. Als mein Mann und ich unser erstes Kind erwarteten, standen wir vor einem ganzen Berg von Problemen: Welchen Kinderwagen kaufen wir? Wo wird unser Baby schlafen? Brauchen wir auch so ein Tragetuch, von dem alle Eltern schwärmen? Auf der Suche nach Lösungen wandten wir uns oft an das Internet, denn es ist ein geduldiger Berater. Wenn du als Unternehmen behutsam auf die Probleme deiner Zielgruppe eingehst anstatt nur von deinem Produkt zu schwärmen, triffst du hier einen Nerv. Und das gilt nicht nur für Baby-Ausstattung. Informative, unterhaltsame und beratende Inhalte wie Fachartikel oder E-Books sorgen dafür, dass Menschen auf dein Unternehmen aufmerksam werden und dir ihre Sympathie schenken.
Beim Content-Marketing geht es also darum, Inhalte mit Mehrwert bereitzustellen (z.B. Blog Posts, Video-Tutorials oder Infografiken), die die Probleme deiner Kunden lösen.
2. Du sparst dir offensive Werbung
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen die Kundschaft mit Werbung zugeballert werden konnte, ohne selbst zu entscheiden, wann und wie sie diese Werbung zu sehen bekommt. Statt sich auf Bannerwerbung oder TV-Spots zu verlassen, recherchiert der mündige Kunde heutzutage online und entscheidet sich für das, was sein Problem löst. Du musst kein riesiges Budget für Anzeigen oder Plakate aufwenden, sondern kannst zum Beispiel durch Social Media Beiträge oder Blog Posts kostenlos Reichweite generieren. Doch gerade wenn man ein kleines Marketing-Budget hat, ist es wichtig, strategisch und planvoll vorzugehen. Es bringt nichts, einen schnell zusammen geschusterten Post abzusetzen und dann wieder für vier Wochen von der Bildfläche zu verschwinden. Der Kontakt mit deinen potentiellen Kunden sollte auch online gut gepflegt werden.
3. Du wirst nachhaltig als Experte wahrgenommen
Wenn du zum Beispiel einmal eine Anleitung oder einen Ratgeber zu einem bestimmten Produkt veröffentlicht hast, generiert dieser zeitlose Beitrag ständig Traffic zu deiner Webseite (Stichwort „Evergreen Content“). Doch nicht nur das: Wer sich die Kundenbrille aufsetzt, kann besser einschätzen, was die Zielgruppe bewegt und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das sorgt dafür, dass Kunden dir ihr Vertrauen schenken und dich als Experte wahrnehmen. Wenn jemand zum Beispiel online nach „Hundetraining“ sucht, ist es doch viel wahrscheinlicher, dass diese Person sich für den Anbieter entscheidet, der bereits einige Blog Posts zu diesem Thema veröffentlicht hat als für jemanden, der online überhaupt nicht aktiv ist. Man kauft ja nicht die Katze im Sack.
4. Mit Content-Marketing betreibst du automatisch SEO
Viele Menschen, die mit SEO nichts am Hut haben, denken, dass Suchmaschinenoptimierung ein hoch komplexes und technisches Thema ist. Es gibt zwar technische Aspekte, die das Ranking einer Webseite verbessern, zum Beispiel die Ladegeschwindigkeit oder die SSL-Verschlüsselung. Allerdings ist der Google-Algorithmus über die letzten Jahre hinweg ziemlich schlau geworden und kann gut einschätzen, ob eine Webseite nutzerorientierten Content mit Mehrwert bietet oder einfach nur Keywords auflistet. Wer seine Webseite zum Beispiel durch Blog Posts oder Case-Studies ständig aktualisiert, signalisiert Google, dass die Webpräsenz relevant ist und lockt so neue Besucher an. Content-Marketing fördert darüber hinaus Linkbuilding. Wenn du zum Beispiel einen Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentlicht hast oder zu Gast bei einem Podcast bist, solltest du darauf bestehen, dass von dort auf deine Webseite verlinkt wird. Das beschert gute Backlinks, die dein Ranking verbessern.
5. Nutze bestehende Inhalte für dein Content-Marketing
All diese Inhalte zu erstellen, ist natürlich zeitaufwendig und vielleicht fragst du dich jetzt: „Wann soll ich das neben meinem Tagesgeschäft schaffen? Dafür habe ich keine Zeit!“ Doch bevor du jetzt gleich aufgibst bevor du überhaupt angefangen hast, frage dich doch, welche Inhalte schon da sind (auch „Content-Audit“ genannt). Vielleicht gibt es bereits Anleitungen, Bilder oder Interviews, die nur mal sauber strukturiert und aufgearbeitet werden müssen. Darüber hinaus musst du nicht auf allen Social Media Kanälen präsent sein oder gleich einen Podcast ins Leben rufen. Fang klein an und nimm dir ein paar Stunden in der Woche dafür Zeit, ohne Unterbrechung durch E-Mails, Anrufe oder Social Media.