Lorem ipsum dolor sit amet – Blindtext reiht sich an Blindtext, zwischendurch sind ein paar Stock Fotos mit Wasserzeichen eingestreut und das Design ist soweit auch fertig. Jetzt muss nur noch jemand den Website Content erstellen! Aber wer macht das eigentlich? An dieser Stelle einen Texter ins Boot zu holen, ist etwas spät. Wie du die Inhalte deiner Website besser planen und erstellen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
1. Vorarbeit leisten mit einer Content-Strategie
Egal ob du einen Launch, Relaunch oder ein partielles Website-Make-over planst – zunächst einmal solltest du dir die Frage stellen, warum du eine Website brauchst. „Aber heutzutage hat doch jedes Unternehmen eine Website!“, denkst du dir jetzt vielleicht. Das stimmt, mit einer Website kann sich ein Unternehmen online präsentieren und im besten Fall Kunden darüber gewinnen. Du solltest dir trotzdem im Klaren darüber sein, welches Ziel du mit deiner Website verfolgst und welche Anforderungen du an sie hast (z.B. Sichtbarkeit im Netz verbessern, Produkte online verkaufen, Newsletter-Anmeldungen erhöhen, etc.). Hierbei sind ein Content-Audit und eine konkrete Content-Planung hilfreich. Erstelle eine Übersicht der Inhalte, die es online bereits von deinem Unternehmen gibt und überlege dir, was man weglassen kann und was ausgebaut werden sollte – immer mit deinen Zielen im Hinterkopf. Diese Vorarbeit mag mühselig erscheinen, doch eine einheitliche Content-Strategie wird die Content-Pflege im Tagesgeschäft um einiges erleichtern.
2. Erst Content, dann Design
„Lass mal schnell die Website online bringen, um Content kümmern wir uns später.“ Kommen dir solche oder ähnliche Aussagen bekannt vor? Farben, Schriftarten und das Design-Gerüst sind wichtig, doch Optik allein führt nicht zum gewünschten Business-Ergebnis. Content-Verantwortliche und Texter sollten deshalb von Anfang an in das Projekt miteinbezogen werden, denn sie planen gemeinsam mit Webdesignern, Grafikern und Programmierern die Kundenerfahrung, den „Customer Journey“. Wie können wir den Website Content so erstellen, dass User sofort verstehen, um was es geht, welchen Nutzen sie von unserem Angebot haben und wie sie es bekommen, sprich: wie verbessern wir die Usability? Die Aufgabe von Textern und Content-Managern geht somit weit über die bloße Inhaltserstellung hinaus. Sie entwerfen als erstes die Sitemap, die Basis jedes Content-Konzepts. Dabei werden alle Seiten der Website aufgelistet, Content-Module skizziert und Inhalte definiert, inklusive Textlänge.
3. Grundlegende Fragen für die Texterstellung
Um anschließend den passenden Website Content erstellen zu können, ist ein wenig Grundlagenarbeit angesagt. Folgende Fragen können dir dabei helfen:
- Wofür steht dein Business?
- Was sind deine Werte, deine Mission & Vision?
- Was möchtest du mit deinem Unternehmen erreichen?
- Wer ist deine Zielgruppe (Alter, Wohnort, Geschlecht, Beruf, Hobbies, Probleme, etc.)?
- Wo findest du deine Zielgruppe (online & offline, soziale Plattformen)?
- Was ist dein Alleinstellungsmerkmal (USP)?
- Was machst du besser als die Konkurrenz?
- Welche Probleme löst du für deine Kunden?
- Was haben deine Kunden davon, wenn sie dein Produkt/deine Dienstleistung kaufen?
4. Typischer Aufbau einer Business-Website
Wenn du die obigen Fragen beantwortet hast, kannst du deine Sitemap mit konkreten Inhalten füllen. Ein Hinweis zur Benennung der Navigation: Halte Menü-Punkte einfach. Das mögen sowohl Menschen als auch Suchmaschinen. Wenn du Yoga-Kurse anbietest, nenne den Menü-Punkt einfach „Yoga-Kurse“ und nicht „Entspannung vom Alltag“.
Eine Business-Website ist in der Regel folgendermaßen aufgebaut:
Startseite: Hier sollte noch vor dem Scrollen („above the fold“) verständlich rüberkommen, was du anbietest und welchen Nutzen der User davon hat. Ein „Call-to-Action“ (CTA), also eine Handlungsaufforderung in Form eines Buttons, um zum Beispiel Kontakt mit dir aufzunehmen, ist ebenfalls hilfreich. Schreibe kurze Texte mit Headlines, die emotionale Resonanz erzeugen, sodass deine Website-Besucher Lust bekommen, weiter in deine Seite hinein zu klicken.
Leistungen/Produkte: Hier gibst du einen Überblick über das, was du anbietest. Erkläre deiner Kundschaft, was sie bei dir kaufen oder buchen kann. Denke daran, dass du deinen Kunden nicht nur dein Produkt oder deine Dienstleistung verkaufst, sondern eine bessere Version ihrer selbst. Du bist Versicherungsmakler für private Rentenversicherungen? Erzähle deinen Website-Besuchern, dass sie mit dir an deiner Seite endlich das lästige Thema Altersvorsorge abhaken und sich auf ein finanziell entspanntes Rentner-Dasein freuen können.
Über mich/uns: Die Versuchung ist groß, auf dieser Seite einfach die Unternehmensgeschichte oder den Lebenslauf aufzulisten. Aber ehrlich gesagt interessieren sich die Wenigsten für Jahreszahlen in Bullet-Points. Erzähle lieber eine spannende Geschichte und binde deine Kunden darin ein. Wie bist du dort hingekommen, wo du jetzt bist? Was sind deine Werte, deine Mission und Vision? Wie veränderst du die Welt und was haben deine Kunden damit zu tun? Versuche mit deinen Aussagen konkret zu sein. Wenn dein Unternehmen „innovativ und nachhaltig“ ist, wie kannst du das mit Fakten untermauern? Wenn du beispielsweise eine Regenjacke entworfen hast, die aus recyceltem Plastik besteht und innerhalb einer Stunde wieder trocken ist, dann schreib das genau so auf deine Website.
Content/Resourcen: Ob Blog, Vlog oder Podcast – mit spannenden Infos und guter Unterhaltung kannst du dich als Experte auf deinem Gebiet positionieren und Vertrauen zu deinen Kunden aufbauen. Ohne Content geht’s heute nicht mehr. Auch Google mag es, wenn du deine Website regelmäßig mit neuen Inhalten auffrischst.
Kontakt: Natürlich solltest du deinen Website-Besuchern die Möglichkeit geben, mit dir Kontakt aufzunehmen, zum Beispiel per E-Mail, Telefon oder Kontaktformular. Meine Website ist so aufgebaut, dass die Besucher von jeder Seite mit einem CTA zu meinem Kontaktformular geführt werden. Denn das Ziel meiner Website ist, Kundenanfragen zu generieren.
Datenschutz & Impressum: Diese beiden Seiten sind in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Wer ist für den Inhalt verantwortlich und wie erhebst und verarbeitest du Daten? Mache dich hierzu online schlau oder hole dir professionellen juristischen Rat.
Je nachdem, was du anbietest und wie groß dein Unternehmen ist, sind folgende zusätzlichen Seiten sinnvoll:
- Shop (wenn du Produkte direkt über deine Website verkaufen möchtest)
- Referenzen (besonders für Dienstleister wichtig)
- Öffnungszeiten (bei Unternehmen mit Ladengeschäft unerlässlich)
- Karriere (falls du auf der Suche nach Mitarbeitern bist)
5. Markentonalität definieren
Wie sollen sich deine Website-Besucher fühlen, wenn sie deine Internetpräsenz aufrufen? Motiviert, informiert, gesund, kreativ? Diese Gefühle kannst du mit den richtigen Worten und Formulierungen hervorrufen, deiner Markentonalität. Definiere hierfür Adjektive, mit denen man dein Unternehmen assoziieren soll, z.B. seriös, jung, bodenständig, humorvoll. Auch eine „Writer Persona“, also eine Autorenpersönlichkeit, kann hilfreich sein, gerade wenn mehrere Leute Texte für das Unternehmen schreiben.
Sobald mich die Stimme mit dem schwedischen Akzent aus dem Radio heraus duzt, weiß ich: Hier geht’s um das blau-gelbe Möbelhaus. Doch auch für das geschriebene Wort kannst du definieren, wer du fürs Publikum sein möchtest. Trau dich, Ecken und Kanten zu zeigen und definiere deine ganz persönlichen „Power-Wörter“, die deine Markenpersönlichkeit unverwechselbar machen.
Farben, Bilder und das Logo unterstützen die Wirkung deiner Marke ebenfalls. Im besten Fall hast du direkt auf der Startseite ein Bild, das den Kundenwunsch repräsentiert. Wenn du zum Beispiel Camping-Ausrüstung verkaufst, zeige deinen Usern, was sie mit deinen Zelten erleben können anstatt einfach nur das Produkt zu zeigen.
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Wenn du mehr zum Thema Branding und Design erfahren möchtest, gibt es online einen Haufen Infos, z.B. bei Canva oder Hubspot.
6. Website Content erstellen, der von Google gefunden wird (SEO)
Die gute Nachricht vorweg: Wenn deine Website intuitiv und benutzerorientiert aufgebaut ist, hast du damit im Bereich Suchmaschinenoptimierung schon viel geleistet. Dennoch kannst du Google dabei helfen, deine Seite für bestimmte Suchbegriffe, sogenannte Keywords, in den Suchergebnissen zu listen. Hierfür kannst du jede deiner Unterseiten auf ein Haupt-Keyword optimieren. Falls du zum Beispiel ein italienisches Restaurant in Stuttgart betreibst, könnte ein Keyword „Pizza Stuttgart“ sein. Versetze dich einfach in deinen Kunden und frage dich, wonach er online suchen könnte, um auf dein Unternehmen aufmerksam zu werden. Weitere hilfreiche Tools für die Keyword-Recherche sind Ubersuggest, Answer The Public oder Google Trends. Bedenke aber, dass man für SEO einen langen Atem braucht. Deine Website wird nicht sofort auf der ersten Seite der Suchergebnisse angezeigt, wenn du sie auf ein bestimmtes Keyword optimiert hast. Dennoch lohnt es sich, Suchmaschinenoptimierung zu betreiben, da es kostenlos ist und du damit auf lange Sicht Kunden gewinnen kannst.